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Männergymnastik erwandert Wilden Kaiser

08.10.2011

Bilder gibt es im Album zu sehen

28 gestandene Männer - die Männergymnastik incl. Gästen - hat die Region „Der Wilde Kaiser“ nicht mit Sessellift und Ski, sondern mit Wanderstiefeln und –stöcken bei wahnsinnig schönem Wetter, vor allem aber mit guter Laune erlebt, erwandert und erschwitzt. Es ging aber auch nicht ohne Pannen ab. Es begann damit, dass der zugesagte Bus nicht kam. Mit Verspätung kamen dann zwei kleinere Reisebusse – und wir hatten Gepäckprobleme.

„Unser“ Bus war nach eine Panne in Frankreich auf dem Weg von der Schweiz zu einem noch nicht festgelegten Treffpunkt mit uns. Der Bus steckt im Stau, und so wanderte der Treffpunkt immer weiter gen Süden. Wir, in unsern kleinen Bussen, hatten dann schon nach wenigen Kilometern auf der Autobahn Pause – genau 45 Minuten und das natürlich vorschriftsmäßig. Auf unserer Tour haben wir viel gelernt über Lenkzeiten. Drastische Strafen drohen den Fahrern bei Lenkzeitüberschreitung – und das noch nach Wochen und Monaten. Die Stimmung stieg zunehmend, denn von der Pause ging’s gleich in einen ersten Stau. Es sollte nicht der einzige bleiben. Es war ein Freitag vor dem längeren Wochenende.

Wir trafen nach etlichen Stunden auf „unsern" Bus. Den Buswechsel in der Nähe von Ulm nutzten wir, halb verhungert, zum Essenfassen in der Dämmerung. Frisch und munter, vor allem aber gestärkt, war dann unsere Sportlichkeit gefragt. Die möglicherweise beschädigte 24-Volt-Batterie des Busses gab keinen Pieps von sich. Bitte schieben! Wir haben geschoben, was das Zeug hielt – er sprang an, wir sind reingehüpft. Die Freude kannte keine Grenzen. Zur Wies’n-Zeit ging’s dann stauumfahrend durch München. Viele liefen da rum in Wams bzw. Dirndl. Glücklich um 1:30 Uhr sind wir nach ca. 11 Stunden Fahrt gelandet. Die Bedienung und der Koch waren nach einem Nickerchen emsig dabei, Schnitzel mit Pommes und Salat zu servieren.

Unser Bus durfte jetzt 11 Std. nicht mehr von unserm Fahrer bewegt werden. Wir haben also zunächst den Hausberg bestiegen – in etlichen Stunden. Einige schaffen dann auch das Kitzühler Horn (siehe das Bild mit Karten-Studium). Am nächsten Tag hieß es für die „Klettersteigspezialisten“ früh aufstehen – Aufbruch um 7:00 Uhr! Die beiden andern Gruppen fuhren erst später los. Die „ruhigere Gruppe“ stieg bis zur Gaudeamushütte, die „mittlere Gruppe“ hatte die Gruttenhütte nicht nur im Visier, sondern erklomm sie erfolgreich – egal wo, überall war an diesem Sonntag auf den Wanderwegen heftiges „Verkehrsaufkommen“.

Wir sind aber nicht nur gewandert. Ein kulinarischer Höhepunkt war das „Rippchenessen“. Am Montag waren wohl überwiegend Deutsche unterwegs – Feiertag! Wer eine Verschnaufpause brauchte, legte die Strecke zu Ellmi’s Zauberwelt – einem Kinderparadies auf dem Gipfel – mit der Drahtseilbahn zurück. Treffpunkt für alle war die Rübezahlhütte, in der viele Promis sich haben sehen lassen. Die Promitour ging dann weiter zu den Dreharbeiten einer weiteren Folge der Serie „Bergdoktor“ – die Hütte hatten wir zuvor besichtigt, unser Arzt hat dort seine Patienten fürsorglich behandelt. Abends saßen wir dann in gemütlicher Runde am offenen Grill, bis die Abendkühle uns ermunterte „reinzugehen“.

Früher als angesagt waren am Dienstagmorgen alle mit ihrem Gepäck beim Bus: Heimreise. So einfach ging’s dann doch nicht. Diesmal streikte die Batterie vollständig – mit Anschieben war nichts zu machen, das hat dann die elektrische Bremse verhindert. Irgendwie war unser Fahrer darauf vorbereitet. Er holte eine Kabeltrommel aus einem Versteck im Bus und ein kleines Ladegerät. Nach ca. 20 Minuten konnte der Motor gestartet werden. Jetzt ging’s los. Bei herrlichem Wetter durch die Kaiserlandschaft mit dankbaren Gefühlen für die gute Vorbereitung und Betreuung durch Horst und Sabrina Günther. Sie sind verwachsen mit dem Wilden Kaiser. Seit 27 Jahren macht die Familie Günther dort Urlaub, und Sabrina lebt und arbeitet dort. Auch auf der Rückfahrt ging’s nicht ohne Stau und Stauumfahrung ab – 2 Std. später als geplant kamen wir wohlbehalten wieder in Ronshausen an.